Damit Jaun auch weiter vor Steinschlag geschützt ist

200 Jahre lang musste Jaun mit der Gefahr von Lawinen und Steinschlag leben. Damit das Dorf davor geschützt bleibt, hilft das Bergwaldprojekt mit Freiwilligeneinsätzen.

Das malerische Dorf Jaun wird im Sommer von Steinschlag und im Winter von Lawinen bedroht.

Der Erfolg der Schutzarbeiten in den Wäldern oberhalb von Jaun FR sei teilweise nach bereits wenigen Jahren zu sehen, sagt Wendelin Schuler. Er leitet die Freiwilligeneinsätze des Bergwaldprojekts in der Freiburger Gemeinde seit sechs Jahren. «Vor allem können wir schon bald feststellen, ob die Schutzarbeiten am Bachufer nützen.» Nach dem Hochwasser vom Sommer 2020 wurde der Bachverlauf neu angelegt. Mit den Freiwilligen hat Schuler danach dem Bachufer entlang Widenstöckli gepflanzt. Diese wachsen schnell und festigen mit ihren Wurzeln das Ufer.

Bei anderen Arbeiten im Freiwilligeneinsatz seien die Erfolge nicht so schnell ersichtlich. «Wir pflanzen in den Wäldern neue Bäume, die aufs heutige Klima abgestimmt sind, und sorgen damit für eine gesunde Durchmischung.» Doch das ist ein Generationenprojekt: Bis ein neuer Mischwald entstehen kann, dauert es 50 Jahre. Zudem kontrolliert er mit seinen Freiwilligen und Forstwarten aus der Region die installierten Netze, die das Dorf vor Steinschlag schützen. «Werden neue Bäume zu gross, können sie bei den Netzen Schäden anrichten», sagt Schuler, der sonst als Bergführer arbeitet und soeben von einem mehrwöchigen Aufenthalt aus Grönland zurückgekehrt ist.

USZIT unterstützt den Schweizer Wald

USZIT ist nur ein Bier. Aber auch das kann einen Unterschied machen. Bei USZIT glauben wir, dass Zeit im Freien zu verbringen ein wichtiger Teil unserer Identität ist. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Wald zu. Er gleicht uns aus, er gibt uns die Kraft, die wir brauchen, um unseren Alltag zu bewältigen.

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All die Arbeiten in den beiden Freiwilligenwochen sollen verhindern, dass es in Jaun zu Tragödien kommt. Mit dem Risiko von Steinschlag im Sommer und Lawinen im Winter leben die Einwohnerinnen und Einwohner im Dorf seit Jahrhunderten. Es kam in den letzten drei Jahrhunderten zu dramatischen Situationen, glücklicherweise aber nie zur Katastrophe.

Lawine zerstört Ferienheim

Letztmals ist 1968 eine grosse Lawine ins Tal gedonnert und hat das in den 1950er-Jahren von der Gemeinde erstellte Ferienheim Körblifluh zerstört. Hinterlassen hatte sie einen Trümmerhaufen und schmerzhafte Erwerbsausfälle für die einheimischen Geschäfte und touristischen Einrichtungen. Zum Glück kamen aber keine Menschen zu Schaden. Anders in den Jahren 1788 und 1907. Damals rissen die weissen Schneemassen jeweils zwei Personen in den Tod.

Seit Jahren stehen Freiwillige in Jaun im Einsatz, um den Bergwald zu pflegen.

Das Dorf Jaun mit seinen etwa 650 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt auf 1150 Metern über Meer und ist damit die höchstgelegene Ortschaft im Kanton Freiburg. Und ringsherum hat es Berge: Die schroffen Bergspitzen des Gastlosen, die Maischüpfenkette und die Körblifluh sind aus massivem Malmkalk. Viehzucht und Milchwirtschaft sorgen heute noch bei vielen Einwohnern für Einkommen, der Tourismus ist immer wichtiger geworden. «Jaun ist eine Enklave – sie liegt hinter dem Jaunpass und ist die letzte deutschsprachige Gemeinde, bevor die Romandie beginnt», sagt Schuler. «Obwohl die Leute hier noch Mundart sprechen, einfach zu verstehen ist ihr Dialekt für uns nicht.»

Seit 1990 Freiwillige im Einsatz

Die Tage in den Freiwilligenwochen beginnen immer mit einem währschaften Morgenessen um 6.30 Uhr. Geschlafen wird in Mehrbettenzimmern in der Gruppenunterkunft im Chalet Hermann in Jaun. Das Frühstück und das Abendessen gibts in der Unterkunft, das Mittagessen wird im Wald eingenommen. Ein Halbtag pro Woche ist für die gemeinsame forstliche Exkursion in der näheren Umgebung reserviert.

Anmelden für das Bergwaldprojekt in Jaun

Das Bergwaldprojekt sucht für freiwillige Arbeitseinsätze in Jaun Interessierte. Sie finden vom 3. bis 9. September und vom 10. bis 16. September statt. Das Schweizer Bier USZIT unterstützt diese Einsätze. Pro verkaufter Dose ­gehen 5 Rappen an Waldprojekte.

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Die nächsten Einsätze des Bergwaldprojekts mit Freiwilligen finden vom 3. bis 9. September und vom 10. bis 16. September statt. Die forstlichen Arbeiten werden immer unter Anleitung von erfahrenen Projektleitenden und Gruppenleitenden durchgeführt.

Die Tage in den Freiwilligenwochen beginnen immer mit einem währschaften Morgenessen um 6.30 Uhr. Geschlafen wird in Mehrbettenzimmern in der Gruppenunterkunft im Chalet Hermann in Jaun. Das Frühstück und das Abendessen gibts in der Unterkunft, das Mittagessen wird im Wald eingenommen. Ein Halbtag pro Woche ist für die gemeinsame forstliche Exkursion in der näheren Umgebung reserviert.